Tagebuch einer ver-rückten Zeit

Tagebuch einer ver-rückten Zeit / Tag 28

8. November 2021

                                                                                                                                                    8. November 2021

Wiederholt und in jeder Folge wieder wird in Cui Bono erzählt, dass Ken Jebsen trotz mehrfacher Anfrage keine Stellungnahme zum Podcast abgeben wollte. Dabei, sagt Khesrau Behroz, einer der Macher des Podcasts, hätten wir so viele Fragen.

Als H. mir den Podcast empfohlen hatte, sagte ich, ich fände es besser, wenn nicht über Jebsen, sondern mit Jebsen gesprochen worden wäre. „Das haben sie versucht, aber Jebsen hat sich bis heute nicht dazu geäußert“, antwortete mir H.

Was soll ich davon halten? Ich selbst möchte, dass miteinander geredet wird. Jebsen will das auch und dann verweigert er sich selbst. Antwortet nicht einmal. Genau wie einige Politiker und Wissenschaftler, die für die Aktion „AllesaufdenTisch“ angefragt worden waren und nicht reagiert haben.

Es fehlen Bausteine. Wann erfolgte wie, welche Anfrage?

Wenn ich auf der Seite zum Podcast den „Klappentext“ lese, sieht das nicht so aus, als sei dort jemals eine seriöse und ausgewogene Berichterstattung geplant gewesen. Ziel ist die Diffamierung, die Verunglimpfung, die Freigabe zum Abschuss.

Cui Bono erzählt die Geschichte von Ken Jebsen: dem ehemaligen
Radiomoderator, der zu einem der wohl einflussreichsten
Verschwörungsideologen Deutschlands wurde. Wie konnte es dazu
kommen?
Der Podcast erzählt aber auch die Geschichte vom Einfluss der sozialen
Medien, vom Erfolg von Verschwörungsideologien, vom erstarkenden
Populismus in unserem Land – und wie all diese Kräfte sich in Zeiten von
Corona gegenseitig verstärken und unsere Gesellschaft destabilisieren
und beschädigen.

Ich denke, es ging nie um Gespräche auf Augenhöhe. Immer nur um Stellungnahmen. Wie oft aber wurden gerade in dieser Zeit Stellungnahmen „entstellt“?

Frank sagt, Ken Jebsen habe sich zu solchen Stellungnahme-Anfragen schon mehrfach geäußert. Demnach ist Jebsen zu Stellungnahmen nicht bereit. Wohl aber zu Gesprächen, zu Gesprächen, wie er selbst sie macht, ungeschnitten und unegframt. Ein Dialog.

Mitten in meine Gedanken platzt die Nachricht, dass in Berlin in acht Tagen 2G zur Regel gemacht werden soll.

Da ist es wieder das Heulen hinter meinen Augen.

Ich rufe Netti an. Danach lache ich wieder und strahle und bin mutig gespannt auf die Zukunft. Weshalb? Ich habe Netti erzählt, wie erschüttert, nee, eigentlich wie sprachlos und verwundert –  trifft es nicht ,ich brauche irgendein Wort, dass Verwunderung und Erschütterung in einem ist –  ich bin, weil in Berlin ab 16. November tatsächlich 2G gelten soll. Wie gut, dass ich am 14. lese. Gehen die Leute jetzt auf die Straße? Ich fürchte nicht.

Netti sorgt sich deshalb nicht. Sie geht davon aus, dass genügend Menschen die Regeln unterlaufen. Ziviler Ungehorsam. Bestes Beispiel ist ja unser Caféhauserlebnis auf Usedom. Solche Erlebnisse hat Netti in Mecklenburg ständig. Ich selbst habe auch sofort überlegt, wie ich wo unter Umgehung sämtlicher Regeln draußen lesen könnte.

Außerdem ist Netti weiterhin gewillt alles mit Humor zu nehmen. Wenn Montgomery gestern zum Beispiel sagt, wir hätten eine Tyrannei der Ungeimpften, dann weiß Netti sofort, dass sie gemeint ist. Was sie bisher allerdings nicht wusste ist, dass sie eine Tyrannin ist. Nun hat sie sich daran gemacht, mal nachzuschlagen, was einen Tyrannen (gegendert: eine Tyrannin) ausmacht. Nettis Erkenntnis lautet: Ich habe ungeheure Macht. Ich kann mir quasi alles erlauben.
Vielleicht wollen die gar nicht hetzen, sondern haben echt Schiß vor uns.

Sehr belustigend findet Netti den Begriff des Ungeimpftenmobbings. Wenn man das Wort auseinandernimmt oder einfach umdreht, kommt dabei heraus, dass wir, also die Ungeimpften, die Geimpften zum Mobbing zwingen würden.

Geht’s noch absurder?

Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Aber wie sollen Menschen, denen es an die Existenz geht, lachen?

Wieder merke ich, wie privilegiert wir sind.

Tagebuch einer ver-rückten Zeit

Tagebuch einer ver-rückten Zeit / Tag 27

7. November 2021

Seit ich von Prof. Dr. Christian Schubert gehört habe, wie begeistert er ist, jetzt in dieser Zeit, in diesen Wirren zu leben, überlege ich, wie das für mich ist. Im ersten Augenblick würde ich natürlich sagen: beschissen! Wir wissen nicht wo es hingeht. In Mecklenburg sind wohl ab morgen die Testzentren geschlossen. 2G. Jens sagt gerade: Wer weiß, ob deine Lesung nächste Woche stattfinden kann. Es soll jetzt vermehrt in Richtung 2G gehen.

Wann endlich rennen all die Geimpften auf die Straße, die gesagt haben, wenn es zum Ausschluss der Ungeimpften kommt, dann würden sie auf die Straße gehen?

Als kleines und auch noch etwas größeres Mädchen habe ich immer ein wenig bedauert, in einer Zeit zu leben, in der man politisch nicht so aktiv sein konnte, wie meine Vorbilder, die Antifaschisten während des 3. Reiches. Nun kann ich politisch aktiv sein. Will es auch. Muss es auch. Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir das auch. Manchmal. Tief in mir drinnen.

Wenn ich nur wüsste, ob es sich auszahlt. Unser krankes System abgelöst wird, von einem gesünderen, menschenwürdigerem, friedlichen …

Es schlaucht. Der Boden wankt. Verglichen mit dem Leben, meiner „Vorbilder von einst“ verläuft mein Leben augenscheinlich bequem. Wenn nur die Psyche nicht wäre.

Ich habe Teil zwei und drei des Podcasts „Cui bono“ über Ken Jebsen gehört. Zwischendurch habe ich mich gefragt, ob ich vielleicht doch den falschen Informa(n)t(ion)en aufgesessen bin. Es werden Ereignisse angeschnitten aus der Zeit vor Corona, von denen ich einfach keine Ahnung habe – diese angeblich von rechts unterwanderten Friedensmahnwachen – was hat es damit auf sich? Sind die Vergleiche, die Jebsen zwischen dem israelischen Macht- und Kriegsgebaren und dem Genozid der Nationalsozialisten angestellt hat, wirklich antisemitisch? Zwischendurch dann wieder ist die Subbotschaft so eindeutig, dass es mich graust, wie dieses Diffamieren funktioniert. Wie Parallelen von ganz weit hergeholt werden. Wenn über Menschen wie mich als Grundgesetzfans gesprochen und die Demo vom 29. August 2020 als Sturm des Mob auf den Reichstag propagiert wird, dann erschüttert mich das und ich bin erschrocken, weil ich von zwei Menschen weiß, dass sie diesen Podcast (in dem Daniele Ganser als einer der Verschwörungstheoretiker, bei dem Ken Jebsen in die Lehre gegangen ist) große Klasse finden.

Tagebuch einer ver-rückten Zeit

Tagebuch einer ver-rückten Zeit / Tag 26

6. November 2021

Reetzow, Apfelgarten. Ich liege auf der Couch, neben mir dampft der Tee, im Bauch gluckert mein Eis, Jens heizt den Kamin, im Haus verteilt ist die Familie – ich bin glücklich.

In letzter Zeit habe ich öfter solche Anflüge tief empfundenen Glücks. Dann will ich Sophie einfach umarmen, weil ich sie so liebhabe. Oder Hannes. Die beiden sträuben sich dagegen. Clara umarmt mit, streichelt mir über den Kopf, verwuschelt meine Haare und zeigt mir, dass sie die Große ist.

Im Moment singt sie durch die Wohnung.

Bis eben waren wir im Café Asgard. Alle Aufregung umsonst. Niemand hat nach irgendwelchen Gs gefragt. Niemand wollte, dass Clara, Hannes und ich eine Maske bis zum Sitzplatz tragen. Abstand war kein Thema. Im Gegenteil, der Kellner schaffte Nähe durch Clownerien – über Hedwig kippte ihm eine Tasse vom Teller, die er gerade noch so auffangen konnte. Wir zuckten alle zusammen, sahen schon den heißen Kaffee über Hedwig schwappen.

Die Tasse war leer. Der Keller ist ein Clown.

Als Hannes seinen heißersehnten Kartoffelpuffer entgegennehmen wollte, entglitten ihm die Gesichtszüge. Der Puffer war gerade mal fingernagelgroß. Herrlich. Wir haben so gelacht.

Ein Mann, der seinen Beruf lebt. Ich bin immer noch begeistert.

Und Corona spielte keine Rolle. Dafür habe ich mich beim Gehen bedankt.

Heute Morgen schrieb Camilla auf ihrem Telegramkanal Gedanken, die ihr unmittelbar aus dem Kopf gepurzelt waren. Für mich waren sie wie Fäden, die Probleme auf den Punkt brachten und ein gutes Gespräch mit Jens ermöglichten. Wir liegen doch dichter beieinander, als ich zuletzt dachte. Wenn ich es richtig verstanden habe, argumentiert Jens häufig aus der Sicht der Gesellschaft und will mich vor einem überflüssigen Anecken bewahren. Ich konnte ihm verständlich machen, dass Haltung zeigen für mich bedeutet, bei mir zu bleiben und dass mich anderes Handeln von mir entfernen würde.

Er schlug vor, unsere Selbsttests vom Morgen mit ins Asgard zu nehmen, vielleicht würden diese ausreichen… Ich hatte mich nicht getraut, ihm diese Idee vorzuschlagen.

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Camillas Text:

Anbei ein paar persönliche Gedanken heute am 06. November 2021:
*Wir siechen als Gesellschaft dahin im ewigen, erlernten und womöglich immanenten „es ist nun mal so“, „wie willst du das ändern?“* Wir brauchen wesentlich mehr Menschen, die sich für unser tatsächlich demokratisches Zusammenleben einsetzen, die klar und deutlich Nein zu Diskriminierung sagen, die Worten Taten folgen lassen, den Kopf hinhalten. Mit unserer Haltung, mit Kulturprojekten, Artikeln, mit Aufklärungsarbeit, wissenschaftlicher Recherche, als Rede, als Gastronom, der nein zu 2G sagt, als Jurist, der laut wird, als Bürger im tagtäglichen Leben, als Vorbild für unsere Kinder. Denn die Veränderung kommt – wie wir wissen – immer von unten, so gut wie nie von oben. Aktuell siechen wir aber als Gesellschaft weiter dahin im ewigen, erlernten und vielleicht sogar immanenten „es ist nun mal so“, „wie willst du das ändern?“. Mein Vater sagte immer: „Wie stellst du dir das vor? So einfach ist das nicht!“ Ich sehe das anders. Mann, Frau, Kind kann immer etwas ändern. Aber das bedeutet viel Kraft, Mut, Abwägung, und meist alleine dastehen. Nicht jeder kann in der ersten Reihe agieren, an der Front stehen, das ist außer Frage. Es gilt das bloße Überleben zu verteidigen. Dennoch: die zweite, dritte, vierte Reihe ist ebenso wichtig. Wir müssen zusammenhalten, uns stärken, wesentlich mehr Mut (jeder in seiner Form) aufbringen. Jeden Tag. Aufgeben und hinnehmen ist kein Weg. Niemals. Ich weiß wovon ich spreche: meine Schwester hat sich das Leben genommen. Vor Corona. Warum schreibe ich das? Weil ich mich hier auf Informationen, Menschen, Projekte konzentrieren möchte, die uns weiterbringen. Schauermeldungen von Lauterbach, Ramelow und Co. bekommt ihr sowieso, in anderen Kanälen. Auch das ist wichtig. Information ist fundamental. Meine wunderbare Freundin B. sagt: „Wenn ich die Meditation nicht hätte, würde ich kaputtgehen.“ Das ist ihr Weg. Sich innerlich stärken, um die äußeren Dinge besser konfrontieren zu können. Um z.B. aktuell gestärkt aufstehen zu können für unser demokratisches Zusammenleben. In einem Artikel von mir über ein Kulturprojekt im Libanon, der nun nicht erscheinen darf, weil die Protagonisten sich nicht mit Deutschland vergleichen lassen wollen und plötzlich meinen, dass die Corona-Politik nichts mit ihrem sehr kritischen Kultur-Projekt zu tun habe, schrieb ich: In Deutschland hat das demokratische System, der Justiz-Apparat bis vor Corona anscheinend funktioniert. Das Vertrauen in Regierungsvertreter und Rechtssystem war groß. Auch die Leitmedien als Garant für die Demokratie schienen ihre Aufgabe zu erfüllen. Mit der Corona-Politik aber, der offenen Diskriminierung Ungeimpfter, der evidenzlosen Schuldzuweisung an Ungeimpfte, der Vorverurteilung aller Künstler, Wissenschaftler, Politiker oder Privatpersonen, die es wagen die Corona-Politik in Frage zu stellen, sowohl durch die Gesellschaft, durch die Politiker und auch durch die Leitmedien, zerstören wir mutwillig unser demokratisches Gefüge und tragen wissentlich zur weiteren Spaltung der Gesellschaft bei. Die Passivität und Akzeptanz eines Großteils der Bevölkerung und die fehlende Handlungsbereitschaft der Justiz verstärken zudem die massive Erschütterung unseres demokratischen Systems.
Ich wünsche euch einen guten Tag und freue mich über Kommentare. Herzlich, Camilla

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In Leipzig laufen zur Stunde (19 Uhr) mehr als zehntausend Menschen in mehreren friedlichen Zügen durch die Stadt und demonstrieren für unsere Grundrechte.

Tagebuch einer ver-rückten Zeit

Tagebuch einer ver-rückten Zeit / Tag 25

5. November 2021

Wie schützen wir unsere Kinder vor dem ganzen Coronawahn, wie gehen wir mit den Regeln um?“

Am Dienstag war Clara im Rahmen des GeWi-Unterrichts zu einem Ausflug in Berlin, um eine Moschee und eine Synagoge zu besuchen.

Im Vorfeld hatte Clara ein wenig Muffensausen, ohne Maske in Berlin rumzurennen. Für sie war klar, wenn sie mit der Schule unterwegs ist, in der sie aufgrund ihrer ärztlichen Maskenbefreiung als einzige keine Maske zu tragen braucht, wird sie unglaubwürdig, wenn sie nun eine trägt. Beim Einkaufen setzt sie inzwischen fast immer eine Maske auf, weil es viel Kraft und Rückrat braucht, sich maskenlos sicher und normal zwischen all den Maskierten zu bewegen.

Als ich sie Dienstag vom Bahnhof abholte, war sie so begeistert vor allem von der Mosschee, dass wir uns nur darüber und den Vergleich zur Synagoge unterhielten.

Nachdem ich heute Morgen einen Vortrag des Psycho-Neuro-Immunologen Prof. Dr. Christian Schubert gehört habe, der gefragt wurde, wie er seine Kinder schütze, wurde mir noch einmal klar, wie stark meine Clara mit ihrer Maskenlosigkeit durch diese verrückte Welt läuft. Prof. Schuberts Kinder tragen die Maske – wenn es geht, locker unter der Nase. Als große Errungenschaft dieser Zeit betrachtet er, die politische Haltung, die seine Kinder in eineinhalb Jahren Corona mitbekommen hätten.

Diese hat Clara auch. „Aber wie“, fragte ich sie am Abend, „war es jetzt ohne Maske in Berlin für dich?“
Clara hat eine getragen, eine OP-Maske, meist unter dem Kinn, nur in den Öffentlichen vor dem Gesicht. Auf der Rückfahrt im Regio hat sie sich wieder befreit.

Was verlangt diese Zeit von unseren Kindern?

Tagebuch einer ver-rückten Zeit

Tagebuch einer ver-rückten Zeit / Tag 24

4. November 2021

                                                                                                                                               

„Lass dich bitte nicht impfen! Auf keinen Fall!“ Ines schaut mich so eindringlich an, dass ich kurz überlegte, ob sie es tatsächlich für möglich hält, dass ich mich impfen lasse. Diese Vorstellung ist so weit weg von mir selbst, dass ich das Bild dazu gar nicht in meinen Kopf bekomme.
Doch woher soll Ines das wissen. Wir kennen uns nur als Mütter aus der Schule. Nun haben wir uns im REWE getroffen. Dass heißt, wenn man es genau nehmen will, hat Ines mich getroffen. Obwohl ich ihr mitten ins Gesicht schaute, habe ich sie hinter ihre Maske nicht erkannt.

Ines fragte, wie es mir ginge. Was sollte ich sagen? Ich suche meine Stabilität. Ich erzählte von dieser Zeit, die mich ganz schön umhaue. Ines dachte, ich meinte das Wetter. Prompt waren wir mitten drin im Thema. Ich staune immer wieder, wie offensiv ich die Menschen mit meiner Sicht, mit meiner Haltung konfrontiere – ohne zu wissen, wie sie auf diesen Wahnsinn schauen.

Ines schaut wie ich. Allerdings offenbar aus ganz anderen Zwängen heraus. Sie, die ihre drei Kinder allesamt komplett ungeimpft aufwachsen lässt, hat sich impfen lassen. Wegen ihrer Familie. Um des lieben Friedens Willen, der nun ihr Schmerz ist. Ihr psychischer, aber auch ihr körperlicher. Sie hat mir nicht gesagt, was sie hat, nur, dass sie immer noch nicht wieder die Alte sei.

Ines erzählte, sie habe alle Symptome genauestens dokumentiert, auf einem Zettel, der ihr bei der Erstimpfung für den Fall eventueller Nebenwirkungen mitgegeben worden war. Als sie diesen zur Zweitimpfung mit ins Impfzentrum nahm und bat, den Zettel weiterzuleiten, sagte ihr die Ärztin, das sei der falsche Zettel, sie müsse einen anderen Vordruck ausfüllen. Ines bat um diesen Vordruck. Die Ärztin antwortete, den hätten sie hier nicht. Ines fragte, wo sie den richtigen Zettel bekäme. Beim Hausarzt.

Welch ein Irrsinn, welch ein Aufwand. Dahinter steckt doch Prinzip. Die Leute werden mürbe gemacht. Inzwischen hat Ines sich den richtigen Vordruck besorgt. Er liegt zu Hause. Ines kommt einfach nicht dazu, ihn auszufüllen.

Der NDR berichtet über ein zwölfjähriges Kind aus Cuxhaven, dass zwei Tage nach der zweiten Impfung plötzlich gestorben sei. Das Kind hatte Vorerkrankung, allerdings wird wegen der zeitlichen Nähe zur Impfung vermutet, dass die Impfung die Todesursache ist.

Mittlerweile kenne ich die verrücktesten Begründungen, weshalb sich Menschen impfen lassen. Aber als Claudia mir heute erzählte, was sie zur Impfung trieb, blieb mir echt die Spucke weg. Da sie die Impfung gut vertragen hat, kann ich sogar über diese Blüte der Absurdität lachen. Claudia arbeitet in der Volkshochschule und gibt dort auch Kurse. Wer die VHS betreten will, muss eines der 3Gs erfüllen. Claudia entschied sich fürs Testen. Zwei- oder dreimal die Woche. Jedes Mal war ihr Test und immer nur ihr Test positiv. In Folge musste sie sich ins Testzentrum begeben, und dort einen PCR-Test machen lassen, der wiederum jedes Mal negativ war. Claudias Ärztin konnte ihr nicht sagen, was an ihrer Schleimhaut den positiven Ausschlag verursachte. Irgendwann jedoch hatte Claudia genug von diesem Prozedere und beschloss, sich impfen zu lassen, um endlich ohne Testablenkung einfach ihrer Arbeit nachgehen zu können.

Ist es das, was Ina unter einem Corona-Slapstick versteht? Unter Humor? Ich kann jedenfalls darüber lachen. Kopfschüttelnd zwar, aber immerhin. Claudia lacht ja auch.