Es geht los. In Prenzlau. Mit einem runden Tisch. Hoffentlich. Ein Historiker hat uns verraten, wie er es anfangen würde. Der Nordkurier muss initialzünden. Quasi einladen. Am Sonntag wollen wir Linden einen konkreten Plan aushecken. Fast waren wir ja schon mal so weit, ich glaube um Ostern, aber dann stand irgendwann doch viel mehr die systemische Arbeit im Focus.
Seit Wochen schon gehe ich nicht mehr zu unseren Lindenbaumtreffen. Allein wenn ich daran denke Mittwochabends loszustiefeln, wird mir schwindelig. Ganz in Echt. Ich denke, es zeigt ein Zuviel an. Ich genieße es, hier zu Hause zu sein und zu schreiben und mit der Familie zu sein.
Gestern Abend hatte unser Pfarrer eigentlich den Regisseur der Aktion „Allesdichtmachen“ Dietrich Pürner eingeladen. Er hatte auch zugesagt und gleichzeitig angefragt, ob er einen Historikerfreund mitbringen könne. Inzwischen hat Dietrich Pürner das Land verlassen. Er kann hier nicht mehr das Leben leben, das er leben möchte. Er ist jetzt in Kroatien. Deshalb kam der Historiker alleine. Ich kannte ihn nicht, war aber gespannt, denn wenn unser Pfarrer einlädt, versprechen es immer bereichernde Veranstaltungen zu werden.
Drei Stunden waren die beiden im Gespräch. Der Historiker erzählte mit einer unglaublichen Lebendigkeit von seiner Sicht und flocht viele Anekdoten aus seinem eigenen Erleben ein. Immer wieder merke ich, dass mich diese Schilderungen eigenen Erlebens viel mehr erwischen als all die abstrakten Zahlen, die sich doch jeder irgendwie immer so zurechtbiegen kann, wie er sie braucht.
Schon seit Beginn der großen Umwälzung unserer aller Leben langt auch der Historiker immer wieder bei der verwunderten Erkenntnis an: Das hätte ich nie für möglich gehalten … Die widerspruchslose Hinnahme dieser Eingriffe in unser privatestes Leben.
Als 2019 die AfD im Osten teilweise auf 25 Prozent-Wählerstimmen kam, hatte er sich gefragt, wie die AfD wohl agieren würde, wenn sie tatsächlich Regierungsmacht bekäme. In seiner Phantasie wurden Unis geschlossen, Demos verboten und Widersprüchler diffamiert. Plötzlich nun kam das alles tatsächlich, aber aus entgegengesetzter Richtung.
Das Erschütterndste für ihn ist immer wieder die Erkenntnis, dass hinter all dem, hinter jeder Quarantäneanordnung des Gesundheitsamtes, hinter jeder Spielplatzabsperrung Menschen stecken, die das Spiel teilweise mit großer Kreativität mitmachen. Anfänglich zog der Historiker durch Berlin, um zu fotografieren, was die Leute sich haben einfallen lassen, um Spielplätze (Bei seinen Ausführungen wurde mir noch mal klar, wie absurd es ist, das kindliche Spiel zu kriminalisieren.) abzusperren – Bauzäune, Flatterbänder, Polizeiabsperrbänder, Schlösser, Drähte …
Als Historiker bestätigte er die Mentalität der Deutschen: die Lust am Gehorchen und das Aufpassen, dass andere auch gehorchen.
Auf sich selbst schauend, sagte der Historiker, er ginge durch die Gesellschaft, mit dem Gefühl, er gehöre nicht hierher. Als Historiker schaue er immer nach Kausalzusammenhängen, allerdings käme er bei dem, was hier seit achtzehn Monaten geschehe mit seiner Logik nicht mehr hinterher.
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In Anbetracht der Tatsache, dass ich heute, aufgewühlt vom langen Abend, den vielen Informationen und Begegnungen (ich glaube, ich kannte mehr als die Hälfte aller Zuhörer) ziemlich bescheiden geschlafen habe, ruhe ich mich jetzt noch ein Stündchen aus, bevor es nachher mit Ilka zu unserer szenischen Premierenlesung geht.
Clara ist die erste, die obere Hälfte ihrer festen Zahnspange los. Um den nun gerade geruckelten Zähnen vorerst noch ein bisschen Halt zu geben, bekam sie heute eine lose Zahnspange, die sie jedoch nur noch nachts tragen muss. Als wir ins Wartezimmer der Kieferorthopädie kamen, saßen dort wie immer mehrere maskierte Patienten mit maskiertem Elternteil. Was denken diese Maskierten von Lotte und mir, wenn wir uns jedes Mal ganz selbstverständlich ohne Maske dazusetzen? Registrieren die das? Wundern die sich? Sind die mit uns? Regen die sich innerlich auf? Ich würde es gerne wissen. Vor allem aber auch, wie sie selbst sich fühlen, mit dieser Maske. Diese Überlegungen gehören inzwischen zu meiner Wennichirgendwodrinnebin-Routine. Heute wurde diese durchgeschüttelt.
Ein Vater mit Tochter setzte sich uns gegenüber. Ich hatte die beiden draußen schon gesehen, sie waren nicht zu uns in den Fahrstuhl gestiegen (ich weiß noch, dass ich in dem Moment an den Lungenarzt Dieter Köhler und seine Ausführungen zu Aerosolen im Fahrstuhl dachte), sondern hatten die Treppe genommen. Automatisch argwöhnte ich Skepsis uns gegenüber.
Nun jedoch stellte ich voller Freude fest, dass die beiden scheinbar ebenso selbstverständlich wie wir keine Maske trugen. Als sich kurz darauf noch eine Mutter mit zwei Töchtern, ebenfalls ohne Maske, neben uns setzte, stand mein Weltbild plötzlich Kopf und jubilierte dabei.
Wir waren 7:2!
Wie sah es jetzt erst in den anderen Köpfen aus?
Beglückt fragte ich Frau H. hinterm Tresen: Haben sie gesehen, es sind mehr Leute ohne Maske als mit Maske im Wartezimmer?! Frau H. war ebenfalls beglückt. Aber auch in der Zwickmühle. Eigentlich müsste sie jeden Nichtmaskenträger darauf aufmerksam machen, dass er eine Maske zu tragen habe. Heute – gestärkt von so viel Resistenz – wollte sie die fehlenden Masken gerne übersehen. So einfach kann es sein. Schön. Passend dazu scheint draußen die Sonne.
Nachmittags
Formationstanz über den Feldern. Während die Träcker über die Felder ziehen und das Unterste zu Oberst kehren, tanzen die Stare am Himmel einen einzigartigen Tanz. Auf meinem Weg, die Kinder abzuholen, steht plötzlich ein flattriges Herz am Himmel, das sich im nächsten Moment auflöst, zu einem Pfeil formt und schließlich in einen Tango?, Walzer?, Foxtrott? mündet. Es ist unglaublich wie hunderte von Vögeln mit einem wahnsinnigen Tempo wild durcheinanderflattern, ohne dass dabei wenigstens zwei kollidieren. Als ich Papa davon erzähle, gerät er sofort in mathematische Faszination. Wenn ich seine Ausführungen richtig verstanden habe, funktionieren diese Formationstänze innerhalb eines dreidimensionalen Koordinatensystems mit festgelegten Abstandsgeboten nach allen Seiten.
Eva, meine Lieblingsverkäuferin in unserem Kaufhällchen, fragte mich, ob ich auch diese Petition erhalten habe, die Unterschriften gegen die Impfpflicht von Kindern sammelt. Just heute hatte ich ein Update dieser Petition im Postfach. Ich hatte sie bereits vor geraumer Zeit unterschrieben. Der Initiator schreibt, dass ihn mehr als all das, was er bis vor nicht allzu langer Zeit noch für unmöglich gehalten habe, die Gleichgültigkeit schockiere, mit dem das Gros der Menschen diesem ganzen Wahnsinn begegnet.
Seit ihrer eigenen Impfung (aus Angst, dass ihr sonst der Laden dicht gemacht wird) hat Eva gesundheitliche Probleme. Zuerst wr es ein geschwollener und schmerzender Lymphknoten am Hals, darauf folgten enorme Schmerzen in der Schulter und im Arm sowie rheumatische Beschwerden im Rücken und in den Beinen. Drei Wochen hielten diese Symptome an. Die Ausläufer in die Beine machen ihr heute noch zu schaffen – ein ganz unangenehmes Kribbeln sowie Schmerzen. Deshalb war sie heute beim Neurologen. Der konnte ihr natürlich nicht sagen, dass er die Impfung für verantwortlich hält. Als Eva fragte, ob er noch mehr Patienten habe, die nach der Impfung mit ähnlichen Problemen zu ihm gekommen seien, antwortete er: Jede Woche zwei.
Davon erzählte ich Papa. Er sagte mir: nach dem Ausbruch seines Rheumas habe er Abstand von der Booster-Impfung genommen. Ich atme auf.
Soeben erreicht mich die Rundmail von Hartmut Steeb, die unser Pfarrer immer weiterleitet. Anhängend schicktecH. Steeb eine Liste mit, die ihm zugespielt worden ist und in der 23 Fußballspieler, Trainer und Linienrichter aufgelistet sind, die während des Trainings- oder Spielbetriebs mit Herzstillstand zusammengebrochen, reanimiert oder gestorben sind. Der Jüngste, ein italienischer Junge, war 13 Jahre alt. Außerdem ist eine Zeitungsanzeige abgedruckt, auf der die Uni des Saarlands um zehn ProfessorInnen trauert, die 2021 gestorben sind. Auffällig: sechs davon starben im April und Mai, die anderen im Juli und einer im September. Drei waren jünger als ich.
Update zur Petition
Keine Corona-Impfpflicht für Kinder
Liebe Unterzeichner
27. Okt. 2021 —
Viel, sehr viel, ist in den letzten Wochen geschehen, von dem ich noch vor nicht allzu langer Zeit gedacht hätte, dass es in diesem Land unmöglich sei: Impfungen werden mit Hamburgern, Bratwürsten oder Kinogutscheinen beworben oder einfach als „Impfung to go“. Der Düsseldorfer Rheinturm wird mit dem Slogan „Impfung = Freiheit“ in mehreren Sprachen beleuchtet (1), und Geimpfte werden von den Nicht-Geimpften mittels farbiger Armbänder voneinander unterscheidbar gemacht (2). In Hessen sieht die Landesregierung offenbar kein Problem darin, ungeimpfte Mitbürger von der Grundversorgung abzuschneiden, wenn denn der Supermarktbetreiber es so wünscht (3). Der UN-Sonderberichterstatter über Folter stellt Ermittlungen wegen Polizeigewalt gegenüber Demonstranten auf Deutschlands Straßen an (4). Kritische Medienberichte sind unerwünscht und werden zensiert (5).
Führende Politiker können Nicht-Geimpfte ungestraft entweder als „bekloppt“ (6) oder „Sozialschädling“ (7)bezeichnen, oder auch, wie Jens Spahn höchstselbst, als jemanden, der seinen „patriotischen Akt“ (8) nicht leistet. Die Daumenschrauben für Nicht-Geimpfte werden weiter angedreht, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ganz ungeniert verwehrt. (9) Diskriminierungen werden offen gefordert (10); erste Ärzte verweigern bereits die Behandlung Ungeimpfter (11).
Diese Aufzählung ließe sich beliebig lang fortsetzten.
Was mich jedoch so erstaunt zurücklässt, sind gar nicht so sehr die beobachtbaren und alarmierenden gesellschaftlichen Auswüchse, die täglich neue Blüten treiben, sondern vielmehr die allgemeine Gleichgültigkeit, die sich wie ein Schleier über alles gelegt hat:
Wir wissen doch um die Widersprüchlichkeiten so vieler Maßnahmen (12)und kennen die offiziellen Narrative, die wieder und wieder widerlegt worden sind (z.B.: Intensivbettenauslastung (13), Herdenimmunität (14), Viruslast (15), Impfquote (16)). Aber ändert das etwas?
Wir wissen doch, dass sich das Miteinander und das gesellschaftliche Klima in diesem Land merklich verschlechtert hat. (17) Die Spaltung der Gesellschaft aufgrund simpler Schwarz-Weiß-Schemata schreitet ständig voran. (18)Aber gibt es deswegen etwa irgendeinen korrigierenden Einfluss in der medialen Berichterstattung?
Wir wissen doch um die Folgen und Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit den Impfungen auftauchen. (19) Für Deutschland berichtet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bisher von insgesamt 1.450 Todesfällen. Für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren sind dem PEI 1.228 Verdachtsfälle einer Nebenwirkung gemeldet worden, 3 Meldungen davon beziehen sich auf einen tödlichen Ausgang!(20) Man darf annehmen, dass die Dunkelziffer sehr viel höher ist. Eine vor Kurzem veröffentlichte Studie in Toxicology Reports stellt den Nutzen der Kinderimpfungen grundsätzlich und fundamental in Frage (21). Und nun werden sogar in den etablierten Medien vorsichtig Zweifel an der unsäglichen STIKO-Empfehlung für Kinder geäußert. (22)Aber halten die Verantwortlichen all dies für relevant genug um ihre Kampagnen zu überdenken?
Wir wissen doch, dutzendfach durch Studien belegt (23), dass Kinder kaum von Corona betroffen sind. Aber wird die Situation deswegen etwa neu bewertet?
Wir wissen doch, dass die Studien zu den genbasierten Impfstoffen noch nicht abgeschlossen sind (24) und diese lediglich eine bedingte Marktzulassung haben (25). Aber ist das etwa Grund genug, Vorsicht walten zu lassen?
Dass man mit dem diesem Wissen Corona-Massenimpfungen von Kindern und Jugendlichen mit aller Gewalt vorantreiben will, ist vollkommen unverantwortlich und ethisch in keiner Form zu rechtfertigen. Aber es ist erklärbar durch die Macht der Gleichgültigkeit.
Und in einem solchen Klima der blinden Gleichgültigkeit all jener, die die Verantwortung tragen, rollen nun die Impfbusse vor die Schulen (26), und der politische, gesellschaftliche Druck auf den wehrlosesten Teil unserer Gesellschaft nimmt seit Wochen unaufhaltsam zu. BioNTech & Pfizer haben jetzt die Zulassung ihrer Impfung für die Allerkleinsten beantragt (27). Die etablierten Medien sehen keinen Grund dies auch nur ansatzweise zu hinterfragen.
Wer in den letzten Monaten aufmerksam zugesehen hat, weiß schon jetzt wohin die Reise geht. So auch unsere Kinder und Jugendlichen:
Sie sehen doch wohin es führen kann, wenn man das Narrativ hinterfragt. Sie erleben doch, wie jene ganz offen ausgegrenzt und stigmatisiert werden, die es wagen, das vermeintliche Angebot abzulehnen. Wie kann so jemals von einer freien Entscheidung gesprochen werden? Jens Spahn täuscht die Menschen ganz bewusst, wenn er postuliert, eine Impfung dürfe „nicht indirekt irgendwie erzwungen werden“.(28) Leere Worte, denn genau das geschieht jeden Tag in diesem Land – tausendfach.
Unsere Kinder und Jugendlichen erleben doch, welche Privilegien die nunmehr geimpften älteren Geschwister und Mitschüler erhalten, und natürlich wollen auch sie daran partizipieren. Die gesellschaftliche Spaltung wird vorsätzlich bis in die Klassenzimmer und Familien getragen. Und wo sie noch nicht selber die Entscheidung treffen dürfen, werden die Kinder uns Eltern bedrängen einer Impfung zuzustimmen, nicht etwa aus gesundheitlichen Gründen, sondern um einer gesellschaftlichen Isolation zu entgehen. Ich denke, dies ist auch genau so beabsichtigt.
Während in Kalifornien die Corona-Impfpflicht für Kinder nunmehr eingeführt wird (29), wird bei uns mit anderen Mitteln gearbeitet; versteckt und subtil über Angstmache, Zermürbung und Gruppenzwang, d.h. über das Ausnutzen des urmenschlichen Grundbedürfnisses nach Zugehörigkeit. Und das bei den Schwächsten. Was sagt das über eine Gesellschaft aus?
Ich wollte in den letzten Wochen diese Petition ein weiters Mal einreichen. Dabei habe ich eine Zusammenarbeit mit der B.Z. angestrebt; einer der größeren Tageszeitungen, die auch kritisch berichtet, ohne gleich zu diffamieren oder zu diskreditieren. Nach anfänglichem Interesse kam nur noch Schweigen. Gleichgültigkeit
Mein Aufruf an alle: Lasst keinen Platz für Gleichgültigkeit, sondern sucht den Dialog und überwindet die Spaltung. Bleibt friedlich aber werdet aktiv! Eine Petition zu unterschreiben ist gut, aber es reicht nicht! Wir müssen uns dieser „Spirale der Irrationalität“ (30) entgegenstellen und unsere Kinder noch mehr schützen – von den politisch Verantwortlichen ist weder das eine, noch das andere, ohne Druck von außen zu erwarten.
Zum Schluss auch ein Beispiel, das Mut macht: Der Verein Kinderrechte Jetzt e.V.(31) wurde Anfang August 2021 von Medizinern und Rechtsanwälten gegründet, um der staatlichen Kinder-Impfkampagne entgegenzutreten. Die Aktionen des Vereins, eine Petition sowie Kontakte in den sozialen Medien, über die der Verein umfassend informiert, finden sich unter www.kinderrechte.jetzt.
Wenn sich eine neue Bundesregierung geformt hat, werde ich es in Zusammenarbeit mit der „Initiative freie Impfentscheidung e.V.“ (32) ein weiteres Mal versuchen, den Stimmen einer dreiviertel Millionen besorgter Mitbürger Gehör zu verleihen.
Offenbar soll es nicht sein. Nachdem Emma am Sonntag wegen Krankheit nicht zu unserer Probe kommen konnte, von Olaf aber erstklassig vertreten wurde, wollten wir gestern noch einmal, dieses Mal mit und für Emma proben. Doch Emmas Auto machte nicht mit, streikte.
Wir probten trotzdem. Mit Publikum. Ilka brachte ihre Freundin Claudia mit. Eine unglaublich fitte Siebzigjährige, deren Augen vor Lebenslust blitzen und die uns über eine Stunde lang eine sehr aufmerksame Zuhörerin war.
Als ich sie im Anschluss fragte, ob die Lesung sie neugierig auf das Buch gemacht habe, sagte sie knallhart: Nein. Warum? Weil ihr der Inhalt absolut vertraut ist. Sie kennt das alles aus ihrem unmittelbaren Umfeld. Aus dem Familien-, dem Freundes- und Bekanntenkreis.
Claudia ist kritisch und ungeimpft. Ihr Mann ist Mainstream und geimpft.
Nächste Woche will Claudia ihren Bruder besuchen. Er ist pflegebedürftig und sie haben sich lange nicht gesehen. Auf dem Weg dorthin, wollte sie auch gleich noch ihren anderen Bruder besuchen. Beide Brüder sind Mainstream und geimpft. Nun ist der Bruder, zu dem sie einen Abstecher machen wollte, richtig dolle erkältet. Allerdings will er sich nicht testen. Wenn er nämlich positiv wäre, begründet er, könnte er seine Kinder und Enkel eine Zeitlang nicht sehen. So wird er Claudia nicht sehen, denn der ist ein Besuch unter diesen Umständen zu heikel. Sie ist Risikogruppe und ungeimpft.
Ein Deja´ vu. Vor einer Woche hatte Claudia die gleiche Situation mit ihrer besten Freundin. Diese war mit ihrem Mann im Urlaub auf Zypern. Im Vorfeld hatte Claudia ihre Freundin bereits gewarnt: „Hier ist es kalt, in Zypern ist es warm, du fliegst, bist also dicht mit anderen Menschen zusammen.“ „Vorsichtshalber“, das kündigte Claudia damals schon an, „möchte ich mich nach deiner Rückkehr eine Woche nicht mit dir treffen. Es ist anzunehmen, dass du krank wirst.“ Das wurde die Freundin tatsächlich. Und auch der Mann, der übrigens als Helfer in einem Testbus arbeitet. Zuerst erwischte es die Frau. Es begann damit, dass sie nichts mehr roch und schmeckte. Sichere Anzeichen! Dennoch meinte der Arzt, einen Corona-Test bräuchte sie nicht machen. Claudias Freundin war sich da nicht so sicher – sie hatte von Impfdurchbrüchen (woher stammt dieses Wort? Ist es auch eine Corona-Neuschöpfung?) gehört. Der Arzt ließ sich überreden, die Freundin aus medizinischen Gründen und somit kostenlos zu testen. Und siehe da, einen Tag später erfuhr sie, der Test war positiv. Ungeachtet aller Vorahnungen fuhr der Mann bis zum Vorliegen des Ergebnisses im Impfbus weiter durch die Gegend. Nun denke aber nicht, nachdem auch sein Test positiv gewesen war, wären die Besucher des Impfbusses, die in der Zeit, in der er dort munter seine Aerosole ausatmete, informiert worden.
Seit mehr als einem Jahr lese ich jeden Morgen den Nordkurier. Wie oft habe ich gesagt, der Nordkurier ist für mich die Zeitung der Stunde. Mit seinen kritischen Beiträgen hat er es in etliche TelegrammChats und kritische Blogs geschafft. Mitunter habe ich noch vor dem Frühstück und meiner Lektüre in Posts aus Frankfurt oder München von den neuesten Recherchen unserer Lokalzeitung erfahren.
Dennoch ist der Grundtenor auch im Nordkurier systemkonform. Die Aufmacher sind häufig Mainstream-Reißer. Mitunter sind sie so hanebüchen, dass ich mein Unverständnis mit Leserbriefen zum Ausdruck bringen muss. Zwei davon wurden bisher abgedruckt. Aus meiner Gauckkritik hat die Redaktion sogar einen eigenständigen Artikel gemacht.
Viel wirkungsvoller wäre aber mit Sicherheit mal ein Knaller aus der coronakritischen Ecke auf Seite Eins. Warum passiert das nicht? Trauen sie sich nicht? Hätte das Konsequenzen?
Wie kann man angesichts der sich überall Bahn brechenden Tatsache, dass es zu immer mehr Impfdurchbrüchen auch mit schweren Krankheitsverläufen bis hin zum Tod kommt, allen Ernstes auf Seite eins mit der Schlagzeile „Brandenburg steuert auf eine Pandemie der Ungeimpften zu“ die Menschen (wissentlich) fehlleiten? Zugrunde liegt dem Ganzen eine Teststrategie, die fast nur noch ungeimpfte Personen betrifft und die nach wie vor Menschen als infiziert diagnostiziert, die mitunter gar keine Symptome haben.
Was soll diese Volksverdummung? Und schlimmer noch Volksverhetzung?
Passend dazu postete Markus Gelau heute einen Beitrag der Stadt Weimar. Er ist so entlarvend, dass ich ihn aufschreiben muss:
„Darüber hinaus wird die Zahl der Personen, die mit vollständigem Impfschutz in Kliniken behandelt werden, künftig nicht mehr angegeben. Oberbürgermeister Peter Kleine stellt dazu klar: Wir wollen in unserer Zahlenmeldung so transparent wie irgendwie möglich sein. Die Angabe der Personen, die mit Impfung im Klinikum behandelt werden, verzerrt die Realität jedoch deutlich und spielt damit Corona-Leugnern und Impfgegnern in die Hände. Ich möchte betonen, dass es aktuell tatsächlich so ist, dass ein fehlender Impfschutz eher zu schweren Verläufen im Krankenhaus führt. Patientinnen und Patienten mit vollständigem Impfstatus werden i.d.R nicht WEGEN, sondern MIT Corona im Klinikum behandelt, fallen aber dennoch in die Statistik und verzerren diese damit. Wir möchten vermeiden, dass ein falscher Eindruck entsteht und haben uns daher entschlossen, die Zahl künftig nicht mehr anzugeben.“
Vermutlich muss alles noch viel irrsinniger werden, damit der Anpassungsdruck endlich durchbrochen wird.
Wie könnte der Nordkurier dazu beitragen? Er könnte zwei Spalten machen – pro und kontra. Und das, wenn es um Corona geht, durchgängig. Und gerne auch, wenn es um Amerika, Russland, China, Afghanistan, die Flüchtlinge aus Weißrussland, einfach bei allem, was sonst noch kontrovers betrachtet und diskutiert werden kann.
Womöglich landeten wir dann schneller am runden Tisch als gedacht.
Ich weiß nicht, ob es der volle, leuchtende Mond ist, der mich nicht schlafen lässt? Oder doch meine vielen Gedanken? Ich bilde mir zwar ein, dass ich all meine Gedanken, sobald ich im Bett liege, ganz gut im Griff und im besten Falle sogar abgestellt habe, aber dann passiert es meistens doch, dass sie während ich darauf warte einzuschlafen, vorbeispaziert und hin und wieder sogar galoppiert kommen. Was soll ich machen mit diesen aufploppenden Gedanken, die doch – wenigstens kurz – gedacht werden wollen?
Gestern Nacht habe ich zwei Kapseln Melantonin für Siebenschläfer eingenommen. Ob es geholfen hat? Ich muss erst mal recherchieren, wie lange Melantonin braucht, um zu wirken. Vielleicht wäre ich ohne Melantonin genauso eingeschlafen.
Heute Morgen war ich jedenfalls sehr müde. Ich hatte so etwas kommen sehen. Nach zwei Wochen Ferien macht es einfach keinen Spaß, zu wissen, dass ich mit dem Wecker aus dem Bett springen muss. Den Schlafmangel habe ich sofort wieder im Rücken gespürt.
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„Und dumme Fragen gibt es doch …“ schreibt Benjamin Lassiwe in seinem heutigen Politikkommentar. Ich kenne Benjamin Lassiwe nicht. Ich kenne nur seine Schreibe. Und die gefällt mir nicht. Benjamin Lassiwe scheint zu den Journalisten zu gehören, die irgendwie immer alles besser wissen und das von oben herab alle Leser wissen lassen müssen. Mir geht er auf den Senkel. Dennoch kam ich heute nicht an ihm vorbei. „Dumme Fragen“ machen mich neugierig. Neugierig, zu erfahren, ob auch ich sie dumm finde.
Die relevante Frage lautete: Welche politischen und personellen Konsequenzen verspricht die Landesregierung zu ziehen, sollte es im Land Brandenburg zu mehr schweren Impfbeschwerden bei Minderjährigen als zu schweren Coronaverläufen bei Minderjährigen kommen.
Ich finde die Frage keineswegs dumm. Und auch nicht abwegig. Auch wenn es in Brandenburg bisher keine minderjährigen Impftoten gab. In Großbritannien jedoch gibt es sie. Wie es der Zufall will, verwies Bastian Barucker ausgerechnet heute auf einen Artikel in seinem Blog, in dem eine Studie der Hart Group (Hart ist eine Gruppe von britischen Ärzten, Wissenschaftlern, Wirtschaftswissenschaftlern, Psychologen und anderen akademischen Experten) bekannt gemacht wird, die einen Anstieg der Sterblichkeit bei 15- 19jährigen männlichen Jugendlichen untersucht hat.
Zusammenfassend kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass „seit dem 1. Mai 2021 die Sterblichkeit in den jüngeren Altersgruppen angestiegen ist. Der Anstieg in der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen ist besonders auffällig, zumal Todesfälle in dieser Altersgruppe ungewöhnlich sind. Bei den überzähligen Todesfällen überwiegen die Männer deutlich. Ein Anstieg der Notarzteinsätze bei Patienten, die einen Herzstillstand erlitten haben oder bewusstlos sind, ist ebenfalls ab Mai 2021 zu beobachten. Dieser Zeitraum fällt auch mit der Einführung der Impfung zusammen. Schließlich hat das ONS über einen auffälligen Anstieg der altersbereinigten Sterblichkeitsraten bei denjenigen berichtet, die nur eine Dosis erhalten haben, der sich im Mai 2021 auf Werte erhöhte, die weit über denen der Ungeimpften lagen. Obwohl es für diese Ergebnisse eine Reihe von Erklärungen geben kann, ist eine weitere Untersuchung der Ursache dieser Todesfälle gerechtfertigt. Die ONS-Todesdaten und die NIMS-Impfdaten wurden zuvor miteinander verknüpft. Ohne diese Verknüpfung hätte das ONS keine Daten über Todesfälle nach der Impfung veröffentlichen können. Daher sollte es möglich sein, den Anteil der 15- bis 19-Jährigen, die geimpft wurden, zu bestätigen.
Und das sind nur die schnellen Folgen. Welche LangzeitNEBENwirkungen wird es geben? Gar keine, sagt der Immunologe Carsten Watzl. Offenbar wurde er bestellt, schnell die Bedenken von Bayern-Profi Joshua Kimmich zu zerstreuen, der sich unter anderem wegen fehlender Langzeitstudien noch nicht habe impfen lassen. Laut Watzl gibt es keine Langzeitfolgen. Hat es noch nie welche gegeben. Wieso frage ich mich dann, steht in den Verträgen: „Der Käufer erkennt an, dass die langfristigen Wirkungen und die Wirksamkeit des Impfstoffes derzeit nicht bekannt sind und dass der Impfstoff unerwünschte Wirkungen haben kann, die derzeit nicht bekannt sind.“
Für wie doof halten die uns? Warum schlucken so viele diese Widersprüche?
Und dann gab es noch eine zweite dumme Frage. Ich finde sie genial. Auch wenn sie von Christoph Bernd kommt. Der AfD-Fraktionsvorsitzende wollte wissen, wie das „Ziel der Null-Emmissionsstadt, zum Beispiel in Potsdam erreicht werden soll, wenn die Menschen bereits 31500 Tonnen Co² durch Atemprozesse erzeugen?“
Humor, Ironie, Satire sind hervorragende Mittel um den Irrsinn in der Politik sichtbar zu machen.