Tagebuch einer ver-rückten Zeit

Tagebuch einer ver-rückten Zeit / Tag 20

31. Oktober 2021

                                                                                                                                                   

Heute liege ich den ganzen Tag auf der Couch. Es ist wundersonniges Herbstwetter. Ich habe richtig ausgeschlafen. Und bin unheimlich glücklich darüber, so wunderbare Freunde zu haben. Noch auf der Couch liegend habe ich vorhin drei Hilferufe in die Welt gesandt. Und postwendend Unterstützung bekommen. Wenn die Welt dermaßen schwankt, gerät man (ich) leicht in Panik.
Wie wichtig doch Freunde und die Familie sind!  Wichtiger als alles andere!
Als ich Clara davon erzählte, kamen mir die Tränen. Reine Glückseligkeit.

Heute Morgen, ich hatte mich gerade vorsichtig aus dem Bett gewagt, rief Emma mich an. Emma ist voller Bewunderung für meine szenische Lesung, den Zusammenschnitt, das Intro, die Nachrichteneinwürfe von außen. Emma machte mir klar, dass das nochmal ein ganz eigenes Genre ist, nichts, was jeder Schriftsteller macht. Sie weiß um das Wagnis, rauszugehen und sich sichtbar zu machen. Und sie weiß auch um den Stress im Vorfeld, dieses Gefühl, nichts unter Kontrolle zu haben, weil alles neu ist – der Saal, die Technik, der Aufbau, das Publikum, selbst das Miteinander mit Ilka – die Freundin, die zur Kollegin wird: ein neues Verhältnis, das besprochen werden muss.

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Richard David Precht geht durch die alternativen Medien. Im Podcast mit Markus Lanz spricht er uns „Coronaleugnern“ plötzlich nach dem Mund. Unter anderem sagt er:

Ich würde Kinder sowieso nie impfen…

Es geht um den Schutz der Vulnerablen. Es geht nicht darum, dass jeder Deutsche geimpft ist. Der Staat hat keine rechtliche Basis, das einzufordern. Dass muss jeder mit sich selbst frei entscheiden können, ohne dass gesellschaftlicher druck aufgebaut wird. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, jedermanns Krankheitsrisiko auszuschließen.

2017/2018 sind mutmaßlich 25000 Menschen an Grippe gestorben, möglicherweise sind das mehr als an Covid. Und wenn wir das bisher bei Influenza zugelassen haben, warum lassen wir es bei Covid nicht zu? Weil wir bei Covid einmal mit Maßnahmen angefangen haben … und plötzlich ist das, was man tut, gar nicht mehr verfassungsrechtlich in dem Ausmaß gedeckt.

Wir reden über Gentechnik! Wir haben keine einzige Langzeitstudie. Wir können das nicht vergleichen mit einer Masernimpfung.

Ich habe mich sehr oft impfen lassen und alles spielend vertragen. Die zweite Corona-Impfung hat mich zuerst einmal komplett umgehauen.

Der Staat ist nicht zuständig dafür, die Leute zu schützen, die sich nicht impfen lassen.

Wir müssen die Corona-Maßnahmen zurückfahren in Form eines politischen Endes.

Jeder, der sich für vulnerabel hält, soll überlegen, ob er in ein volles Stadion geht. Das geht dann in die Eigenverantwortung der Bürger zurück.

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Diese 180 Grad-Wendung wird natürlich eifrig diskutiert. Hat ihn die eigene Impferfahrung bekehrt? Tut Markus Lanz ihm gut? Hat er verstanden, dass unsere Gesellschaft nicht dauerhaft mit Zwang funktioniert? ODER verlässt er nur schnell das sinkende Schiff?

In unserem LindenkreisChat schrieb Arno: Ein Wendehals, wie er im Buch steht…

Dafür kritisierte ihn Anna: Ach, du hast also das Recht, über jemanden zu richten?

Oh ja, wir sind alle nicht gefeit. Und müssen immer achtsam sein, abwägen…

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