Tagebuch einer ver-rückten Zeit

Tagebuch einer ver-rückten Zeit / Tag 21

1. November 2021

Könnte es sein, dass viele Menschen sich nicht (mehr) mit dem Wirrwarr um Corona auseinandersetzen wollen, um sich vor Schwindel zu schützen? Könnte es nicht sein, dass bei vielen Menschen schon diese so unmittelbare Realität ausreicht, um ins Schwanken zu kommen. Nehmen sie hin, um aushalten zu können?

Papa sagt sobald es ihm zu viel wird ganz klar: Hör auf, mir wird schlecht.

Katharina schrieb mir, wie sehr ihr unser letztes Corona-Gespräch (es liegt bestimmt sechs Monate zurück) zugesetzt habe.

Heute fragte mich Cindy aus der Kaufhalle, wie ich mich ständig mit diesem Thema beschäftigen könne. Sie kann es nicht (mehr?), konnte es womöglich noch nie? Sie sagt, bis zum Ende der Oktoberferien ging es ihr richtig schlecht. Da sei ein permanenter Druck auf ihrer Brust gewesen. Wenn Leute lustig waren oder sogar einen Witz gerissen haben, konnte sie überhaupt nicht mehr mitlachen. Stattdessen hat sie sich gefragt, wie man in dieser Zeit lustig sein könne.

Das finde ich sehr heftig.

Wir stehen alle unter Dauerspannung.

Wann hört das auf?

Die Inszidenz steigt, schreibt der Nordkurier, schreiben vermutlich alle Zeitungen. Ja und?

Die Freundin von Judiths Tochter Mara ist positiv getestet. Nun muss Mara in Quarantäne. Ihre geimpften Mitschülerinnen und Lehrer nicht. Angesichts der vielen Impfdurchbrüche – für die in der offiziellen Schreibung selbstverständlich immer irgendwelche Ungeimpften verantwortlich gemacht werden – ist das einfach nicht nachzuvollziehen. Das ist reine Politik.

Jens hat in der Apotheke nachgefragt. Demnach bin ich nicht mehr testberechtigt, d.h. in meinem Haus, für meinen Verlag schon, aber draußen gelten diese Tests nichts. Was mache ich nun im Asgard? Die haben doch keine Ahnung, wer berechtigt ist und wer nicht. Jens will politisch korrekt sein. Auch wenn diese Politik nur dazu dient, den Leuten Impfdruck zu machen. Es gibt doch keine vernünftige Erklärung dafür, dass (wie auch immer) ausgebildete Menschen, die jetzt ein Jahr lang andere Menschen testen durften, plötzlich nicht mehr testen dürfen? Vielleicht soll sich niemand außer der Reihe eine goldene Nase verdienen. Dann sollen sie die Tests einfach kostenfrei und dann aber auch für alle verpflichtend machen.

Wo geht es hin?

Mein Historikerfreund fürchtet, unser nächstes gesellschaftliches Modell könnte sich am chinesischen System orientieren.

Das will ich nicht!!! Ich will und ich kann nicht weggucken, um irgendwann einer scheindemokratischen Diktatur aufzuwachen. Dann nämlich schwankt meine Welt nicht nur, dann steht sie Kopf.

Im Moment jedoch lebe ich in einem ZUVIEL.

Mein Osteopath rief an. Am Freitag guckt er mich an. Er mutmaßt, dass mehrere Komponenten zusammengekommen sind und den kurzzeitigen Knockout verursacht haben. Bezüglich meines Fußes sagte er: Bei all dem, was uns seit eineinhalb Jahren wiederfährt, ist es kein Wunder, wenn unter uns der Boden ins Schwanken gerät. Und bemerkbar mache sich das zuallererst einmal in der Standfestigkeit.

Anlässlich Allerheiligen fand gestern ein Festgottesdienst in Malchow statt. Pfarrer D´s Bischof (oder nächster Vorgesetzter) hatte wieder einmal abgesagt. Er wolle sich, so seine Begründung, nicht mit Pfarrer D. und dessen Ansichten gemein machen. Für ihn sprang Pfarrer Martin Michaelis aus Quedlingburg ein – auch einer von uns, wie Pfarrer D. mit schelmischen Augenzwinkern ankündigte. Ulf und Vicky waren ganz begeistert. Pfarrer D. hat mir die Predigt zugeschickt. Noch habe ich sie nicht gelesen. Dafür aber habe ich Martin Michaelis auf dem Weg zum Abholen der Kinder bei der Aktion AllesaufdenTisch im Gespräch mit dem Chansonsänger Boris Steinberg gehört. Das Gespräch hat mir richtig Lust gemacht, die Bibel zu lesen. Etliches darin, sagt Martin Michaelis lese sich so, als sei es für heute geschrieben. Vieles lese er jetzt neu. Außerdem führte er seine Sicht zur Angst der Menschen und der Angstmacherei aus. Ganz spannend und absolut nachvollziehbar finde ich die Idee, dass bei vielen Menschen mit der Impfung nicht die Angst vor dem Virus verschwunden sei, sondern dass sich eine zweite Angst, nämlich die vor Nebenwirkungen hinzugesellt habe. Daraus resultiere auch die Verunglimpfung der Ungeimpften, denn diese empfänden die Geimpften als (ihren) personifizierten Zweifel.

Was würde passieren, wenn wir alle wegguckten? Weil es anstrengend und manches Mal schwindelerregend ist, hinzugucken und sich auseinanderzusetzen? Ist es nicht wesentlich leichter gemeinsam zu gucken, zu hinterfragen und sich auseinanderzusetzen, weil die Kräfte dann besser verteilt wären?

Tagebuch einer ver-rückten Zeit

Tagebuch einer ver-rückten Zeit / Tag 20

31. Oktober 2021

                                                                                                                                                   

Heute liege ich den ganzen Tag auf der Couch. Es ist wundersonniges Herbstwetter. Ich habe richtig ausgeschlafen. Und bin unheimlich glücklich darüber, so wunderbare Freunde zu haben. Noch auf der Couch liegend habe ich vorhin drei Hilferufe in die Welt gesandt. Und postwendend Unterstützung bekommen. Wenn die Welt dermaßen schwankt, gerät man (ich) leicht in Panik.
Wie wichtig doch Freunde und die Familie sind!  Wichtiger als alles andere!
Als ich Clara davon erzählte, kamen mir die Tränen. Reine Glückseligkeit.

Heute Morgen, ich hatte mich gerade vorsichtig aus dem Bett gewagt, rief Emma mich an. Emma ist voller Bewunderung für meine szenische Lesung, den Zusammenschnitt, das Intro, die Nachrichteneinwürfe von außen. Emma machte mir klar, dass das nochmal ein ganz eigenes Genre ist, nichts, was jeder Schriftsteller macht. Sie weiß um das Wagnis, rauszugehen und sich sichtbar zu machen. Und sie weiß auch um den Stress im Vorfeld, dieses Gefühl, nichts unter Kontrolle zu haben, weil alles neu ist – der Saal, die Technik, der Aufbau, das Publikum, selbst das Miteinander mit Ilka – die Freundin, die zur Kollegin wird: ein neues Verhältnis, das besprochen werden muss.

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Richard David Precht geht durch die alternativen Medien. Im Podcast mit Markus Lanz spricht er uns „Coronaleugnern“ plötzlich nach dem Mund. Unter anderem sagt er:

Ich würde Kinder sowieso nie impfen…

Es geht um den Schutz der Vulnerablen. Es geht nicht darum, dass jeder Deutsche geimpft ist. Der Staat hat keine rechtliche Basis, das einzufordern. Dass muss jeder mit sich selbst frei entscheiden können, ohne dass gesellschaftlicher druck aufgebaut wird. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, jedermanns Krankheitsrisiko auszuschließen.

2017/2018 sind mutmaßlich 25000 Menschen an Grippe gestorben, möglicherweise sind das mehr als an Covid. Und wenn wir das bisher bei Influenza zugelassen haben, warum lassen wir es bei Covid nicht zu? Weil wir bei Covid einmal mit Maßnahmen angefangen haben … und plötzlich ist das, was man tut, gar nicht mehr verfassungsrechtlich in dem Ausmaß gedeckt.

Wir reden über Gentechnik! Wir haben keine einzige Langzeitstudie. Wir können das nicht vergleichen mit einer Masernimpfung.

Ich habe mich sehr oft impfen lassen und alles spielend vertragen. Die zweite Corona-Impfung hat mich zuerst einmal komplett umgehauen.

Der Staat ist nicht zuständig dafür, die Leute zu schützen, die sich nicht impfen lassen.

Wir müssen die Corona-Maßnahmen zurückfahren in Form eines politischen Endes.

Jeder, der sich für vulnerabel hält, soll überlegen, ob er in ein volles Stadion geht. Das geht dann in die Eigenverantwortung der Bürger zurück.

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Diese 180 Grad-Wendung wird natürlich eifrig diskutiert. Hat ihn die eigene Impferfahrung bekehrt? Tut Markus Lanz ihm gut? Hat er verstanden, dass unsere Gesellschaft nicht dauerhaft mit Zwang funktioniert? ODER verlässt er nur schnell das sinkende Schiff?

In unserem LindenkreisChat schrieb Arno: Ein Wendehals, wie er im Buch steht…

Dafür kritisierte ihn Anna: Ach, du hast also das Recht, über jemanden zu richten?

Oh ja, wir sind alle nicht gefeit. Und müssen immer achtsam sein, abwägen…

Tagebuch einer ver-rückten Zeit

Tagebuch einer ver-rückten Zeit / Tag 19

30. Oktober 2021

Ich bin krank.

Am frühen Nachmittag mitten beim Telefonieren mit Julia überkommt mich solch ein Schwindel, dass ich mich nicht mal mehr alleine aufs Klo traue.

Vicky schreibt: Laut Rüdiger Dahlke bedeutet Schwindel, dass man auf schwankenden Boden geraten ist, dass die Eigenständigkeit und Selbstständigkeit bedroht sind.

Jens umsorgt mich. Abends kann ich mich wieder alleine und sehr vorsichtig durch die Wohnung bewegen (untere Etage). Allerdings vermeide ich jeden Blick nach unten, der macht schwindelig.

Tagebuch einer ver-rückten Zeit

Tagebuch einer ver-rückten Zeit / Tag 18

29. Oktober 2021

Es geht los.
In Prenzlau.
Mit einem runden Tisch.
Hoffentlich.
Ein Historiker hat uns verraten, wie er es anfangen würde. Der Nordkurier muss initialzünden. Quasi einladen. Am Sonntag wollen wir Linden einen konkreten Plan aushecken. Fast waren wir ja schon mal so weit, ich glaube um Ostern, aber dann stand irgendwann doch viel mehr die systemische Arbeit im Focus.

Seit Wochen schon gehe ich nicht mehr zu unseren Lindenbaumtreffen. Allein wenn ich daran denke Mittwochabends loszustiefeln, wird mir schwindelig. Ganz in Echt. Ich denke, es zeigt ein Zuviel an. Ich genieße es, hier zu Hause zu sein und zu schreiben und mit der Familie zu sein.

Gestern Abend hatte unser Pfarrer eigentlich den Regisseur der Aktion „Allesdichtmachen“ Dietrich Pürner eingeladen. Er hatte auch zugesagt und gleichzeitig angefragt, ob er einen Historikerfreund mitbringen könne.
Inzwischen hat Dietrich Pürner das Land verlassen. Er kann hier nicht mehr das Leben leben, das er leben möchte. Er ist jetzt in Kroatien. Deshalb kam der Historiker alleine. Ich kannte ihn nicht, war aber gespannt, denn wenn unser Pfarrer einlädt, versprechen es immer bereichernde Veranstaltungen zu werden.

Drei Stunden waren die beiden im Gespräch. Der Historiker erzählte mit einer unglaublichen Lebendigkeit von seiner Sicht und flocht viele Anekdoten aus seinem eigenen Erleben ein. Immer wieder merke ich, dass mich diese Schilderungen eigenen Erlebens viel mehr erwischen als all die abstrakten Zahlen, die sich doch jeder irgendwie immer so zurechtbiegen kann, wie er sie braucht.

Schon seit Beginn der großen Umwälzung unserer aller Leben langt auch der Historiker immer wieder bei der verwunderten Erkenntnis an: Das hätte ich nie für möglich gehalten … Die widerspruchslose Hinnahme dieser Eingriffe in unser privatestes Leben.

Als 2019 die AfD im Osten teilweise auf 25 Prozent-Wählerstimmen kam, hatte er sich gefragt, wie die AfD wohl agieren würde, wenn sie tatsächlich Regierungsmacht bekäme. In seiner Phantasie wurden Unis geschlossen, Demos verboten und Widersprüchler diffamiert. Plötzlich nun kam das alles tatsächlich, aber aus entgegengesetzter Richtung.

Das Erschütterndste für ihn ist immer wieder die Erkenntnis, dass hinter all dem, hinter jeder Quarantäneanordnung des Gesundheitsamtes, hinter jeder Spielplatzabsperrung Menschen stecken, die das Spiel teilweise mit großer Kreativität mitmachen. Anfänglich zog der Historiker durch Berlin, um zu fotografieren, was die Leute sich haben einfallen lassen, um Spielplätze (Bei seinen Ausführungen wurde mir noch mal klar, wie absurd es ist, das kindliche Spiel zu kriminalisieren.) abzusperren – Bauzäune, Flatterbänder, Polizeiabsperrbänder, Schlösser, Drähte …

Als Historiker bestätigte er die Mentalität der Deutschen: die Lust am Gehorchen und das Aufpassen, dass andere auch gehorchen.

Auf sich selbst schauend, sagte der Historiker, er ginge durch die Gesellschaft, mit dem Gefühl, er gehöre nicht hierher. Als Historiker schaue er immer nach Kausalzusammenhängen, allerdings käme er bei dem, was hier seit achtzehn Monaten geschehe mit seiner Logik nicht mehr hinterher.

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In Anbetracht der Tatsache, dass ich heute, aufgewühlt vom langen Abend, den vielen Informationen und Begegnungen (ich glaube, ich kannte mehr als die Hälfte aller Zuhörer) ziemlich bescheiden geschlafen habe, ruhe ich mich jetzt noch ein Stündchen aus, bevor es nachher mit Ilka zu unserer szenischen Premierenlesung geht.

Tagebuch einer ver-rückten Zeit

Tagebuch einer ver-rückten Zeit / Tag 17

28. Oktober 2021

Vormittags

Clara ist die erste, die obere Hälfte ihrer festen Zahnspange los. Um den nun gerade geruckelten Zähnen vorerst noch ein bisschen Halt zu geben, bekam sie heute eine lose Zahnspange, die sie jedoch nur noch nachts tragen muss.
Als wir ins Wartezimmer der Kieferorthopädie kamen, saßen dort wie immer mehrere maskierte Patienten mit maskiertem Elternteil. Was denken diese Maskierten von Lotte und mir, wenn wir uns jedes Mal ganz selbstverständlich ohne Maske dazusetzen? Registrieren die das? Wundern die sich? Sind die mit uns? Regen die sich innerlich auf? Ich würde es gerne wissen. Vor allem aber auch, wie sie selbst sich fühlen, mit dieser Maske. Diese Überlegungen gehören inzwischen zu meiner Wennichirgendwodrinnebin-Routine. Heute wurde diese durchgeschüttelt.

Ein Vater mit Tochter setzte sich uns gegenüber. Ich hatte die beiden draußen schon gesehen, sie waren nicht zu uns in den Fahrstuhl gestiegen (ich weiß noch, dass ich in dem Moment an den Lungenarzt Dieter Köhler und seine Ausführungen zu Aerosolen im Fahrstuhl dachte), sondern hatten die Treppe genommen. Automatisch argwöhnte ich Skepsis uns gegenüber.

Nun jedoch stellte ich voller Freude fest, dass die beiden scheinbar ebenso selbstverständlich wie wir keine Maske trugen. Als sich kurz darauf noch eine Mutter mit zwei Töchtern, ebenfalls ohne Maske, neben uns setzte, stand mein Weltbild plötzlich Kopf und jubilierte dabei.

Wir waren 7:2!

Wie sah es jetzt erst in den anderen Köpfen aus?

Beglückt fragte ich Frau H. hinterm Tresen: Haben sie gesehen, es sind mehr Leute ohne Maske als mit Maske im Wartezimmer?! Frau H. war ebenfalls beglückt. Aber auch in der Zwickmühle. Eigentlich müsste sie jeden Nichtmaskenträger darauf aufmerksam machen, dass er eine Maske zu tragen habe. Heute – gestärkt von so viel Resistenz – wollte sie die fehlenden Masken gerne übersehen.
So einfach kann es sein.
Schön.
Passend dazu scheint draußen die Sonne.

Nachmittags

Formationstanz über den Feldern. Während die Träcker über die Felder ziehen und das Unterste zu Oberst kehren, tanzen die Stare am Himmel einen einzigartigen Tanz. Auf meinem Weg, die Kinder abzuholen, steht plötzlich ein flattriges Herz am Himmel, das sich im nächsten Moment auflöst, zu einem Pfeil formt und schließlich in einen Tango?, Walzer?, Foxtrott? mündet.
Es ist unglaublich wie hunderte von Vögeln mit einem wahnsinnigen Tempo wild durcheinanderflattern, ohne dass dabei wenigstens zwei kollidieren.
Als ich Papa davon erzähle, gerät er sofort in mathematische Faszination. Wenn ich seine Ausführungen richtig verstanden habe, funktionieren diese Formationstänze innerhalb eines dreidimensionalen Koordinatensystems mit festgelegten Abstandsgeboten nach allen Seiten.

Eva, meine Lieblingsverkäuferin in unserem Kaufhällchen, fragte mich, ob ich auch diese Petition erhalten habe, die Unterschriften gegen die Impfpflicht von Kindern sammelt. Just heute hatte ich ein Update dieser Petition im Postfach. Ich hatte sie bereits vor geraumer Zeit unterschrieben.
Der Initiator schreibt, dass ihn mehr als all das, was  er bis vor nicht allzu langer Zeit noch für unmöglich gehalten habe, die Gleichgültigkeit schockiere, mit dem das Gros der Menschen diesem ganzen Wahnsinn begegnet.

Seit ihrer eigenen Impfung (aus Angst, dass ihr sonst der Laden dicht gemacht wird) hat Eva gesundheitliche Probleme. Zuerst wr es ein geschwollener und schmerzender Lymphknoten am Hals, darauf folgten enorme Schmerzen in der Schulter und im Arm sowie rheumatische Beschwerden im Rücken und in den Beinen. Drei Wochen hielten diese Symptome an. Die Ausläufer in die Beine machen ihr heute noch zu schaffen – ein ganz unangenehmes Kribbeln sowie Schmerzen.
Deshalb war sie heute beim Neurologen. Der konnte ihr natürlich nicht sagen, dass er die Impfung für verantwortlich hält. Als Eva fragte, ob er noch mehr Patienten habe, die nach der Impfung mit ähnlichen Problemen zu ihm gekommen seien, antwortete er: Jede Woche zwei.

Davon erzählte ich Papa. Er sagte mir: nach dem Ausbruch seines Rheumas habe er Abstand von der Booster-Impfung genommen.           
Ich atme auf.

Soeben erreicht mich die Rundmail von Hartmut Steeb, die unser Pfarrer immer weiterleitet. Anhängend schicktecH. Steeb eine Liste mit, die ihm zugespielt worden ist und in der 23 Fußballspieler, Trainer und Linienrichter aufgelistet sind, die während des Trainings- oder Spielbetriebs mit Herzstillstand zusammengebrochen, reanimiert oder gestorben sind. Der Jüngste, ein italienischer Junge, war 13 Jahre alt. Außerdem ist eine Zeitungsanzeige abgedruckt, auf der die Uni des Saarlands um zehn ProfessorInnen trauert, die 2021 gestorben sind. Auffällig: sechs davon starben im April und Mai, die anderen im Juli und einer im September. Drei waren jünger als ich.

Update zur Petition

Keine Corona-Impfpflicht für Kinder

Liebe Unterzeichner

27. Okt. 2021 — 

Viel, sehr viel, ist in den letzten Wochen geschehen, von dem ich noch vor nicht allzu langer Zeit gedacht hätte, dass es in diesem Land unmöglich sei: Impfungen werden mit Hamburgern, Bratwürsten oder Kinogutscheinen beworben oder einfach als „Impfung to go“. Der Düsseldorfer Rheinturm wird mit dem Slogan „Impfung = Freiheit“ in mehreren Sprachen beleuchtet (1), und Geimpfte werden von den Nicht-Geimpften mittels farbiger Armbänder voneinander unterscheidbar gemacht (2). In Hessen sieht die Landesregierung offenbar kein Problem darin, ungeimpfte Mitbürger von der Grundversorgung abzuschneiden, wenn denn der Supermarktbetreiber es so wünscht (3). Der UN-Sonderberichterstatter über Folter stellt Ermittlungen wegen Polizeigewalt gegenüber Demonstranten auf Deutschlands Straßen an (4). Kritische Medienberichte sind unerwünscht und werden zensiert (5).

Führende Politiker können Nicht-Geimpfte ungestraft entweder als „bekloppt(6) oder „Sozialschädling(7) bezeichnen, oder auch, wie Jens Spahn höchstselbst, als jemanden, der seinen „patriotischen Akt(8) nicht leistet. Die Daumenschrauben für Nicht-Geimpfte werden weiter angedreht, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ganz ungeniert verwehrt. (9) Diskriminierungen werden offen gefordert (10); erste Ärzte verweigern bereits die Behandlung Ungeimpfter (11).

Diese Aufzählung ließe sich beliebig lang fortsetzten.

Was mich jedoch so erstaunt zurücklässt, sind gar nicht so sehr die beobachtbaren und alarmierenden gesellschaftlichen Auswüchse, die täglich neue Blüten treiben, sondern vielmehr die allgemeine Gleichgültigkeit, die sich wie ein Schleier über alles gelegt hat:

  • Wir wissen doch um die Widersprüchlichkeiten so vieler Maßnahmen (12) und kennen die offiziellen Narrative, die wieder und wieder widerlegt worden sind (z.B.: Intensivbettenauslastung (13), Herdenimmunität (14), Viruslast (15), Impfquote (16)). Aber ändert das etwas?
  • Wir wissen doch, dass sich das Miteinander und das gesellschaftliche Klima in diesem Land merklich verschlechtert hat. (17) Die Spaltung der Gesellschaft aufgrund simpler Schwarz-Weiß-Schemata schreitet ständig voran. (18) Aber gibt es deswegen etwa irgendeinen korrigierenden Einfluss in der medialen Berichterstattung?
  • Wir wissen doch um die Folgen und Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit den Impfungen auftauchen. (19) Für Deutschland berichtet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bisher von insgesamt 1.450 Todesfällen. Für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren sind dem PEI 1.228 Verdachtsfälle einer Nebenwirkung gemeldet worden, 3 Meldungen davon beziehen sich auf einen tödlichen Ausgang! (20) Man darf annehmen, dass die Dunkelziffer sehr viel höher ist. Eine vor Kurzem veröffentlichte Studie in Toxicology Reports stellt den Nutzen der Kinderimpfungen grundsätzlich und fundamental in Frage (21). Und nun werden sogar in den etablierten Medien vorsichtig Zweifel an der unsäglichen STIKO-Empfehlung für Kinder geäußert. (22) Aber halten die Verantwortlichen all dies für relevant genug um ihre Kampagnen zu überdenken?
  • Wir wissen doch, dutzendfach durch Studien belegt (23), dass Kinder kaum von Corona betroffen sind. Aber wird die Situation deswegen etwa neu bewertet?
  • Wir wissen doch, dass die Studien zu den genbasierten Impfstoffen noch nicht abgeschlossen sind (24) und diese lediglich eine bedingte Marktzulassung haben (25). Aber ist das etwa Grund genug, Vorsicht walten zu lassen?

Dass man mit dem diesem Wissen Corona-Massenimpfungen von Kindern und Jugendlichen mit aller Gewalt vorantreiben will, ist vollkommen unverantwortlich und ethisch in keiner Form zu rechtfertigen. Aber es ist erklärbar durch die Macht der Gleichgültigkeit.

Und in einem solchen Klima der blinden Gleichgültigkeit all jener, die die Verantwortung tragen, rollen nun die Impfbusse vor die Schulen (26), und der politische, gesellschaftliche Druck auf den wehrlosesten Teil unserer Gesellschaft nimmt seit Wochen unaufhaltsam zu. BioNTech & Pfizer haben jetzt die Zulassung ihrer Impfung für die Allerkleinsten beantragt (27). Die etablierten Medien sehen keinen Grund dies auch nur ansatzweise zu hinterfragen.

Wer in den letzten Monaten aufmerksam zugesehen hat, weiß schon jetzt wohin die Reise geht. So auch unsere Kinder und Jugendlichen:

Sie sehen doch wohin es führen kann, wenn man das Narrativ hinterfragt. Sie erleben doch, wie jene ganz offen ausgegrenzt und stigmatisiert werden, die es wagen, das vermeintliche Angebot abzulehnen. Wie kann so jemals von einer freien Entscheidung gesprochen werden? Jens Spahn täuscht die Menschen ganz bewusst, wenn er postuliert, eine Impfung dürfe „nicht indirekt irgendwie erzwungen werden“.(28) Leere Worte, denn genau das geschieht jeden Tag in diesem Land – tausendfach.

Unsere Kinder und Jugendlichen erleben doch, welche Privilegien die nunmehr geimpften älteren Geschwister und Mitschüler erhalten, und natürlich wollen auch sie daran partizipieren. Die gesellschaftliche Spaltung wird vorsätzlich bis in die Klassenzimmer und Familien getragen. Und wo sie noch nicht selber die Entscheidung treffen dürfen, werden die Kinder uns Eltern bedrängen einer Impfung zuzustimmen, nicht etwa aus gesundheitlichen Gründen, sondern um einer gesellschaftlichen Isolation zu entgehen. Ich denke, dies ist auch genau so beabsichtigt.

Während in Kalifornien die Corona-Impfpflicht für Kinder nunmehr eingeführt wird (29), wird bei uns mit anderen Mitteln gearbeitet; versteckt und subtil über Angstmache, Zermürbung und Gruppenzwang, d.h. über das Ausnutzen des urmenschlichen Grundbedürfnisses nach Zugehörigkeit. Und das bei den Schwächsten. Was sagt das über eine Gesellschaft aus?

Ich wollte in den letzten Wochen diese Petition ein weiters Mal einreichen. Dabei habe ich eine Zusammenarbeit mit der B.Z. angestrebt; einer der größeren Tageszeitungen, die auch kritisch berichtet, ohne gleich zu diffamieren oder zu diskreditieren. Nach anfänglichem Interesse kam nur noch Schweigen. Gleichgültigkeit

Mein Aufruf an alle: Lasst keinen Platz für Gleichgültigkeit, sondern sucht den Dialog und überwindet die Spaltung. Bleibt friedlich aber werdet aktiv! Eine Petition zu unterschreiben ist gut, aber es reicht nicht! Wir müssen uns dieser „Spirale der Irrationalität(30) entgegenstellen und unsere Kinder noch mehr schützen – von den politisch Verantwortlichen ist weder das eine, noch das andere, ohne Druck von außen zu erwarten.

Zum Schluss auch ein Beispiel, das Mut macht: Der Verein Kinderrechte Jetzt e.V. (31) wurde Anfang August 2021 von Medizinern und Rechtsanwälten gegründet, um der staatlichen Kinder-Impfkampagne entgegenzutreten. Die Aktionen des Vereins, eine Petition sowie Kontakte in den sozialen Medien, über die der Verein umfassend informiert, finden sich unter www.kinderrechte.jetzt.

Wenn sich eine neue Bundesregierung geformt hat, werde ich es in Zusammenarbeit mit der „Initiative freie Impfentscheidung e.V.(32) ein weiteres Mal versuchen, den Stimmen einer dreiviertel Millionen besorgter Mitbürger Gehör zu verleihen.